Zivilgesellschaftliches Forum: Wie aus Daten Strategien werden
Wie können aus Daten Strategien werden? Diese Frage ist zentral für die Arbeit der BAG mit der Zivilgesellschaft, weil unter dem Dach der BAG eine Standleitung zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft entsteht, die wir maximal nutzen wollen. Es gibt eine Vielzahl an Präventions- und Interventionsansätzen, die alle darauf einwirken, eine konstruktive und diskriminierungsfreie Diskurskultur im Netz zu erreichen. Mit der BAG verfolgen wir das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse stärker in Praxisprojekte einfließen zu lassen und die Projektpartner*innen dazu in den Austausch zu bringen. Um die Vernetzung und Partnerschaften zu fördern, startet das Zivilgesellschaftliche Forum.

Vielfalt der Projekte
In der BAG sind etwa 20 Projekte aus dem deutschsprachigen Raum im Forum vertreten, 12 davon werden im Bundesprogramm Demokratie leben” gefördert. Sie zeichnen sich durch eine regionale und thematische Vielfalt aus. Aus 10 Bundesländern bringen sie u.a. folgende Themen und Expertisen ein: die Arbeit gegen antimuslimischen Rassismus, Antisemitismus, Betroffenenschutz, phänomenübergreifende Betrachtung von islamistischem Extremismus und Rechtsextremismus, Desinformation und Verschwörungsideologien, Zivilcourage und Gegenrede, Distanzierungsarbeit und Unterstützung beim Ausstieg sowie medienpädagogische Expertisen.
Fragestellungen und Use Cases
Wofür die wissenschaftlichen Daten eingesetzt werden, ist je nach Themenfokus und Expertise der Projekte sehr unterschiedlich. Einige Projekte verfolgen pädagogische Ansätze und planen, die Inhalte aus dem Monitoring für Workshops zur Aufklärung zu nutzen. Andere haben selbst ein (qualitatives) Monitoring und reichern die eigenen Erkenntnisse durch die der BAG an. Somit können umfassendere Analysen bei der Planung der eigenen Maßnahmen helfen. Das Echtzeitmonitoring der BAG kann auch dabei helfen, die Ausbreitung von Hasskampagnen nachzuvollziehen. Dies ist besonders interessant für die Beratung von Betroffenen, Meldung von Hassinhalten und auch für die Analyse der Hassdynamiken auf den medialen Diskurs. Auch regionale Entwicklungen wie etwa der Einfluss von Online-Mobilisierung auf Protestaktionen vor Ort können analysiert werden. Es gibt also eine Bandbreite an Anwendungsbeispielen, die wir in den nächsten Monaten diskutieren und teilweise umsetzen werden.

Die BAG steht dabei vor allem beratend zur Seite und schafft Formate, die den Austausch zwischen den Projekten fördern. Zusätzlich sollen die Partner*innen im zivilgesellschaftlichen Forum gemeinsam bis zu drei Projekte auswählen, die sich als Use Cases eignen. Diese Projekte werden vom Team der BAG engmaschiger begleitet, um die aggregierten Daten so einzubinden, dass daraus Strategien und wirkungsvolle Maßnahmen abgeleitet werden können. Die Kombination aus evidenzbasierter Arbeit und Vernetzung in der Zivilgesellschaft soll in Zukunft koordinierte Aktionen gegen die Ausbreitung von Hass im Netz ermöglichen.
Partnerschaften
Zum Start der BAG sind folgende Organisationen und Projekte Teil des zivilgesellschaftlichen Forums:
- HateAid.org
- modus|zad
- antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin e.V. (apabiz)
- Amadeu Antonio Stiftung / Belltower.News
- Violence Prevention Network
- Zentrum Liberale Moderne
- Volksverpetzer
- Bayerischer Jugendring / LKS Bayern gegen Rechtsextremismus
- JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
- Meldestelle Respect! – Gegen Hetze im Netz
- Claim Allianz
- Bildungsstätte Anne Frank / Dem Hass keinen Raum geben
- Mobile Beratung in Thüringen (MOBIT)
- Distanz e.V. / Anti-Hate-Bubble
- Aktion Zivilcourage e.V. / Goodbye Hate Speech
- fjp-media / Fairsprechen
- IFAK e.V. / ExPO – Extremismus Prävention Online
- LOVE-Storm
- ichbinhier e.V.